Geschichte

Die Werft Modersitzki kann auf eine lange Tradition im Bootsbau zurückblicken.
1863 wurde die Werft von Gottfried Modersitzki in Tolkemit, am Frischen Haff in Ostpreußen, gegründet
Nachdem die Anfangsjahre mit Reparaturarbeiten ausgefüllt waren, wurden Anfang 1870 die ersten Lommen gebaut.

Es waren "flachgehende", also mit wenig Tiefgang, geklinkerte Frachtensegler von ca. 15 m Länge, die etwa
70 - 80 t Ladung transportieren konnten.
1904 übernahm Gottfrieds Sohn, Heinrich Modersitzki, die Werft. Nach dem 1. Weltkrieg und in den 20er und 30er Jahren wurden überwiegend Fischkutter sowie Barkassen und Ruderboote für die Marine gebaut.
Wie so viele Menschen, flüchteten auch die Modersitzkis 1945 nach Westen. Heinrich Modersitzki, 75 jährig, verschlug es nach Bremen, seine Söhne Erich und Werner Modersitzki wurden in Schleswig-Holstein sesshaft.

1948 übernahmen Erich und Werner die Bootswerft von Asmus Petersen in Maasholm. Da die Fischereiflotte durch den Krieg teilweise zerstört und am Boden war, kam in den 50er- und 60er Jahren die Blütezeit der Fischkutterneubauten.
Es wurden oft zwei Neubauten im Jahr vom Stapel gelassen. Sie hatten eine Länge von
15 m bis zu 24 m.
(unbenannt)

Leider konnten die Brüder Erich und Werner Modersitzki das 125 jährige Bestehen der Werft im Jahre 1988 nicht mehr miterleben. Erich Modersitzki starb 1973 an den Folgen eines Unfalls und Werner Modersitzki erlag 1978 einer schweren Krankheit.

Danach übernahmen Wernes Frau, Annelotte Modersitzki und Ihre Tochter Hedda die Leitung der Werft.
Der harte Eiswinter 1978/79, der den anliegenden Yachthafen total zerstörte sowie Hallen und Maschinen unter Wasser setzte, war für sie ein schwerer Beginn.

Doch zusammen mit einem engagierten Mitarbeiterteam wurde dieser Rückschlag gemeistert. Der Yachthafen wurde neu aufgebaut, Hallen und Maschinen wurden instandgesetzt.
Das, was in den folgenden Jahren erwirtschaftet wurde, wurde investiert, um die Betriebsabläufe zu modernisieren und das Erscheinungsbild der Werft dem aufblühenden Tourismus anzupassen.

Die Bootswerft Modersitzki ist heute ein Betrieb, der sich auch den modernen Praktiken im Bootsbau nicht verschlossen hat und zukunftsweisende Materialien und Fertigungsmethoden in seine Arbeitsprozesse eingebunden hat.
Ihre Wurzeln liegen aber zweifelsfrei im traditionellen Bootsbau.

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